Eine nette Geschichte, wie man sich KARMA vorstellen kann:
Der Löwe sah vor sich eine Maus und wollte sie soeben tottreten, als sie zu ihm sprach: »Wenn du mich jetzt tötest und frisst, dann wirst du nicht satt. Wenn du mir aber das Leben schenkst, dann helfe ich dir auch einmal, wenn du in Not bist.« Der Löwe lachte und ließ die Maus großmütig am Leben. Einige Zeit später ging er Jägern in die Falle. Sie fesselten ihn mit starken Riemen. Während er nachts auf seinen Abtransport wartete, kam die Maus vorbei. Sie nagte die Riemen durch und befreite den Löwen. Die winzige Maus konnte so dem starken König der Tiere seine Großmut vergelten.
Diese altägyptische Tierfabel aus einem Papyrus des 14. Jahrhunderts vor Christus versinnbildlicht exakt die Lehre vom Karma (Sanskrit = Handlung). Darunter versteht man vor allem in den fernöstlichen Religionen ein spirituelles Konzept, nach dem jede Handlung physisch wie geistig unweigerlich eine Folge hat. Im Hinduismus zum Beispiel führen gute Taten zu einem guten Karma, schlechte Taten zu einem schlechten Karma, das geprägt sein kann durch Unglück, Krankheit und Tod. Die Theorie vom Karma wird auch zur Erklärung von Armut und gesellschaftlicher Ungleichheit herangezogen. Die Buddhisten glauben, dass all ihr Handeln und Denken Karma bewirkt und so zu weiteren Verstrickungen in ihrem Schicksal führt.
Der Ausdruck Karma steht für aktive Kraft; es bedeutet, dass zukünftige Geschehnisse vollkommen in jedermanns eigenen Händen liegen. (P.M.)